Jesus bekennen und als Hoffnungsboten unterwegs sein
Unter dem Motto „Jesus – mit Freude, mit Sehnsucht, mit Leidenschaft“ haben sich knapp 400 Besucher an vier Orten zum Christustag Bayern versammelt. Die meisten davon kamen zu einer Open-Air-Veranstaltung in Gräfensteinberg im Dekanat Gunzenhausen. Der Christustag wurde ebenfalls an verschiedenen Orten in Württemberg und Baden gefeiert, dort mit insgesamt mehr als 4.000 Besuchern.
Der ABC-Vorsitzende, Dekan Till Roth, rief bei seiner Predigt im unterfränkischen Lohr am Main dazu auf, standhaft am Bekenntnis zu Jesus Christus festzuhalten. Dies bedeute auch, bei manchen Themen eine Minderheitenposition zu vertreten. Auf die gesellschaftlichen Veränderungen sollten Christen aber weder mit dem Rückzug in kleine Kreise von Gleichgesinnten reagieren noch mit einer starrsinnigen, überzogen kämpferischen Verteidigungshaltung, sondern eben mit einem offenen Bekenntnis des Glaubens.
Auch Dave Jarsetz, Missionsdirektor der Liebenzeller Mission, stellte im mittelfränkischen Gräfensteinberg das klare Bekenntnis für Jesus in den Mittelpunkt seiner Predigt. Es gehe darum, „leidenschaftlich klar für Jesus zu sein, weil wir nur durch ihn gerettet werden.“ Die biblische Botschaft, dass „in keinem anderen das Heil ist“ als allein in Jesus, könne durchaus als anstößig empfunden werden. Doch an dieser Stelle dürfe die Kirche keine Abstriche machen, da es bei Jesus um die Mitte des Evangeliums gehe.
Der Vizepräsident der evangelischen Landessynode, Hans Stiegler, griff in seinem Vortrag im oberfränkischen Lichtenfels aktuelle Entwicklungen wie die sinkende Zahl der Kirchenmitglieder und die abnehmende gesellschaftliche Bedeutung der Kirche auf. Anstatt zu resignieren oder das Heil in hektischer Betriebsamkeit zu suchen, gehe es darum, einen echten Blickwechsel hin zu Jesus vorzunehmen: „Machen wir uns bei aller Dramatik bewusst, dass der Glaube, die Kirche, jede Gemeinde und alle Menschen ein Herzensanliegen unseres Herrn sind“, so Stiegler. Im Blick auf Jesus und im Hören auf die biblischen Verheißungen öffne sich ein großer Horizont der Hoffnung.
Der ehemalige sächsische Landesbischof Dr. Carsten Rentzing rief dazu auf, sich nicht von Anfechtungen leiten zu lassen: „Christus ist Grund und Inhalt unsrer Freude, auch gegen den Augenschein.“ Im Blick auf Jesus könnten Christen nicht nur in guten Zeiten Gott loben, sondern gerade auch in Leid und Not. Dies bezeuge die Bibel, und dies habe er persönlich bei kleinen Gemeinden in der Ukraine und in Russland erlebt, so Rentzing bei seinem Vortrag in Lohr am Main. Rentzing ist Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschland (VELKD) für die Kontakt zu den lutherischen Kirchen in Mittel- und Osteuropa.
Der Christustag in Regensburg stand unter Leitung von Doris Schlichting und wurde mit einer Bibelarbeit mit Professor Hans Schwarz gestaltet. Im digitalen Christustags-Programm, das von 2.000 Menschen im Internet verfolgt wurde, ermutigte Pfarrer Friedemann Kuttler zum persönlichen Zeugnis: „Wenn wir anderen von Jesus erzählen, brauchen wir keine Vorlesung, sondern es braucht uns als Personen, die Jesus im Alltag erleben“, so Kuttler, der die württembergische ChristusBewegung leitet. Es gehe nicht um große spektakuläre Erfahrungen, vielmehr reichten auch kleine unscheinbare Erfahrungen im Alltag aus, damit Christen als Hoffnungsboten und Freudenbotschafter wahrgenommen würden.